Ortsteile
Im Zuge der Gemeindegebietsreform schlossen sich die früheren Gemeinden Veitsbuch und Weng zur politischen Gemeinde Weng zusammen.
Am 01.05.1978 wurde die Verwaltungsgemeinschaft Wörth/Isar gegründet. Dieser VG gehören die Gemeinden Wörth/Isar, Postau und Weng an. Zugleich gründeten die Gemeinden Weng und Postau einen Schulverband.
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Insgesamt besteht die Gemeinde aus 12 Gemeindeteilen
- Dreifaltigkeitsberg
- Hinzlbach
- Hörmannsdorf
- Hösacker
- Krebsenhäusl
- Leinbach
- Moosberg
- Pattendorf
- Pestendorf
- Raffach
- Veitsbuch
- Weng
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Hörmannsdorf
Hermsdorfer – Hermmstorffer
Im Mittelalter waren Herkunftsnamen üblich. Der Familienname Hermmstorffer besagt, daß die Hofmarksinhaber in Niederaichbach 1479 Ulrich und Albercht von Hörmannsdorf bei Weng im Landkreis Landshut abstammten. Die Schreibweise der Namen änderten sich im Laufe der Jahrhunderte. In der nachfolgenden Abbildung ist das Stammhaus der Hermmstorffer, das Wasserschloß Hörmannsdorf, alias Hermastorf, zu sehen. Text und Bild stammen von Michael Wening, der um ca. 1700 dort arbeitete. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurden Schloß und Wassergraben beseitigt.
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Hösacker
Das schon öfter genannte Hösacker ist eine erst im 19. Jahrhundert entstandene Kolonie. Zu Hörmannsdorf saß ca. 1806 bis 1816 der Gutsherr Josef von Ernesti, der, gedrängt von misslichen Umständen, sich aus seinen Verlegenheiten zu helfen suchte, indem er allodial Holzgründe verkaufte. Das tat er in Parzellen und ließ die Leute darauf heiraten. Das Landgericht Landshut suchte diese Verkäufe wohlweislich zu erschweren, weil sich ja diese Familien nicht ernähren könnten. Dem Ernesti hat seine Manipulation nicht viel geholfen, denn 1816 war er zum Verkaufe seines Gutes Hörmannsdorf genötigt. Graf Karl Arco von Oberköllnbach kaufte die Kolonie, aber sechs Familien, welche Ernesti seinem Gerichtshalter Kilian Edelbacher wegen Schuldforderung grundbar abgetreten hatte, blieben im alten Verbande. Daher kommt es, dass ein Teil von Hösacker zum Patrimonialgerichte Oberköllnbach, der andere Teil, seit 1881 mit dem Namen Freihausen bezeichnet, zum Patrimonialgerichte Hörmannsdorf gehörte. Bis zum Jahre 1810 standen in Hösacker schon 20 Hütten. Der erste Hösackerer war ein herumziehender Zinngießer mit Namen Heller, und der Erstgeborene von Hösacker, 23. Mai 1809, war ein Johann Dörr, später Hiebl genannt. 1812 hatte Hösacker 81, 1823 schon 116 Seelen, die dann bald auf 200 stiegen. Zu dieser Kolonie hat schon viel Not und Laster geherrscht und der Name Hösacker hatte einen üblen Klang. Die Ethnologie von Hösacker ist mir unbekannt; doch darf kein Spaßvogel an „Höllsakarha” denken! Im Verlaufe der Zeit haben sich dort viele Familien über Sünde und Not emporgerungen und nähren sich nun ehrenvoll. In den vierziger Jahren (also ca. 1830 - 1840, Anm. d. Red.) hat Franz Winzinger eine Bierschenke errichtet, welche unter Wirt Weber zu einem ehrenvollen Gasthause sich hob. Im Jahre 1860 wurde auch eine Kapelle in Mitte des Dorfes erbaut. Während die ganze obere Pfarrei, welche doch an priesterliche Wirksamkeit gute Anforderungen stellt, noch seit Menschengedenken keinen Priester hervorgebracht hat, ist aus Hösacker der damalige Pfarrer (1889!, Anm. d. Red.) von Geisenhausen, Mathias Gschlößl, hervorgegangen, der den Feldzug anno 1870 mitgemacht hat.
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Geschichte und Topographie von Veitsbuch und Umgebung
Die folgenden Zeilen zur Historie unserer unmittelbaren Gegend wurden im Jahre 1889 durch den damaligen Pfarrer und „Distriktsschulinspector” zu Veitsbuch, Herrn Josef Mathes zu Papier gebracht. Wortgetreu wurde folgender Text verfaßt:
Die Gegend, über die nachfolgende Seiten handeln, wird circa 1580 von Apian in dieser Weise beschrieben: „Au (Postau), Dorf, Kirche, Edelsitz, oberhalb vereinigen sich die zwei Bäche Kolnpach und Rornbach. Wert (Wörth), Dorf, Kirche, an der Isar, hier ergießet sich der Bach Rornpach, nachdem er zuerst den Griessenbach aufgenommen, in die Isar. Degernau, Dorf an einem Ausbuge der Isar. Lichtensee, Weiler an sumpfiger Ebene. Moosweng, Edelgut, Kirche. Weng, Dorf, Kirche. Hermstorf (Hör-mannsdorf), Dorf, Kirche, Edelgut. Unholzing, Dorf, Kirche. Veitspuch (der Ort bei den Buchen, wo der heilige Veit verehrt wird), Dorf, Kirche, am Wald Güßübel.”
Das von Apian als Dorf bezeichnete Degernau besteht nur mehr (1889!) aus zwei Häusern. Hinzlbach, Hopfensbürg und Höhenberg sind von ihm gar nicht genannt. In einer Wiese zwischen Hösacker und Mühlhausen hat die Aitrach ihren Ursprung. Die Umgebung von Veitsbuch ist sehr hügelig; südlich von Weng und Postau liegt das Isarmoos. Die früher sehr frequentierte Chaussee' von Landshut über Hermannsdorf, Weng und Dreifaltigkeitsberg nach Straubing sah im Frühjahr 1854 die noble Brautfahrt der Kaiserin von Oesterreich, der bayerischen Herzogstochter Elisabeth. Die Leute waren angewiesen, die Straße vom Staube frei zu halten. Ein Mohr warf Geldstücke aus! In der Zeit der Eisenbahnen gibt es solch‘ romantische Fahrten nicht mehr.
Veitsbuch im Besitz des Klosters Mittelmünster (St. Paul) zu Regensburg
Im 14. Jahrhundert besaß das Frauenkloster Mittelmünster St. Paul zu Regensburg auch Güter in Veitsbuch, zu deren Verwaltung in der Regel weltliche Amtsleute aufgestellt waren. Wann und durch wen diese Besitzungen dorthin geschenkt wurden, ist nicht bekannt. Das Veitsbuch schon früh zum Sitz einer Pfarrei erhoben wurde, dürfte dank der Unterstützung dieses Klosters geschehen sein. In einem Verzeichnis aller Kirchen des Pfleggerichts Rottenburg vom Jahre 1484 ist die „St. Veicht-Kirchen zu Veichtspuech” aufgeführt mit ihren Tochterkirchen „Unser Frauen zu Wenng”, „St. Peter zu Hinzelbach”, „St. Linhart in Mosperg” und der „St. Barbara-Capelln zu Hermstorff”, mit all ihren jährlichen Einnahmen, dem „aufliegenden Geld”, den ausstehenden Schulden und der für den Gottesdienst nötigen Gerätschaften an Meßbüchern, Kelchen und Meßgewändern.
Veitsbuch wird eine eigene Hofmark
Des Klosters Ministerale „Hauch der Amman von Sand Veitz Puch” kaufte 1341 für sich und seinen Bruder Wernhart, „den Amman von Awe (=Postau)” um 8 Pfund Regensburger Pfennig einen halben Hof. Auch nachdem Veitsbuch in die Hand der wechselnden Adelsfamilien gekommen war, blieb dem Kloster St. Paul das Eigentum über den Ammerhof (=Amtmannshof) erhalten, ebenso auch das Recht, nach seinem Willen einen Geistlichen für Veitsbuch zu präsentieren. So hatten hier verschiedene „Herren” Rechts- und Besitzansprüche zu stellen: Das Kloster St. Paul zu Regensburg über den Ammerhof, die jeweilige adlige Hofmarksfamilie, der die meisten Anwesenbesitzer des Dorfes Untertan waren und nicht zuletzt der bayerische Herzog selbst, der das Patronat über den Pfarrhof hatte, das von seinem Pfleggericht Rottenburg wahrgenommen wurde. Deshalb bildete Veitsbuch zu dieser Zeit eine „offene Hofmark”, weil hier die Anwesen drei veschiedenen Grundherren angehörten.
Veitsbuch verliert seine Eigenständigkeit als Hofmark
Doch auch dies änderte sich, als es den Herren von Oberköllnbach gelungen war, ihre Hausmacht immer mehr zu vergrößern. Auf der bayerischen Landtafel von 1500 kann man ablesen, dass zu dieser Zeit der adelige Ott Zenger seine Herrschaft auf die vormals drei Hofmarken Oberköllnbach, Niederköllnbach und Veitsbuch ausgedehnt hat. Der Bericht des Pflegers bemerkt allerdings dazu noch im gleichen Jahr:
„Herr Sebastian Seibelstorfer und Jobst Zenger haben beid ihr Edelmannsgesess zu Köllenpach ain Hofmarck, mer ain Dorff zu Niederköllnpach, ein Müll darzwischen Hagmühle), ein hoff zu Rafen (Raffach), ein Dörfl zu Veichtzpuech (Veitsbuch), drew Güter zu Unholzing, das Dorf Au (Postau), ain mul im mos dabei und ain Sölden zu Ergolting”. Noch 1522, als Ott Zenger als der alleinige Besitzer genannt wird, erscheinen sie als drei eigenständige Hofmarken, aber nicht mehr 1536, wenn es heißt: „...auf einem hohen Berg ein Schloß, unten im Tal ain Hofmarck oder Dorf, dem Ott Zenger gehörig...”. Veitsbuch hat seine Hofmarkseigenständigkeit eingebüßt und ist als „Pertinenz” nach Kölinbach eingegliedert worden. Die Veitsbuchener Untertanen haben nunmehr Stift, Gilt und Zehent dorthin zu liefern, dort die anfallenden Briefereien bei Hofübenahme, Heirat und Todfall vornehmen zu lassen, dorthin auch ihre Hof-, Schaber- und Jagddienste abzuleisten und sich bei niederen Vergehen zum Gericht und Urteil dort einzufinden.
Die Besitzverhältnisse im Dorf Veitsbuch
Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren Grund und Boden in aller Regel den Anwesenbesitzer nur zu ihrer Nutzung und Bearbeitung überlassen. Dafür hatten diese die landesüblichen Abgaben an die Grundherren zu leisten. Dies waren die jeweiligen Landesherren, die Angehörigen des weltlichen und geistlichen Adels, die Kirchen und Kloster. Als Rechtsform stand für die Grundholden das Erbrecht am höchsten, weil es die Weitervererbung des Hofes in der Familie sicherte. Beim Leibrecht fiel beim Tod des Inhabers das Besetzungsrecht auf den Grundherren zurück: er konnte sich nach seinem Belieben einen neuen Meier wählen, ohne Rücksicht auf zurückgelassene Kinder des Verstorbenen. Bestand aber nur ein „Lehenverhältnis”, so konnte dem jeweiligen Besitzer jeweils schon zum nächsten Herbst gekündigt werden, so wie dies dem heutigen Pachtverhältnis entspricht. Der sogenannte „Hoffuß” bezeichnet die Hofgröße und die Steuerkraft des Anwesens in der damaligen Zeit. Ein „ganzer Hof” umfaßte bei entsprechender Bodengüte etwa 80-100 Hektar. Ein „halber Hof, auch „Hube” genannt entsprach einem Zwei-Rößler-Anwesen. Kleine Sölden werden Als 1/32- und 1/64-Sölden bezeichnet. Im Gegensatz zu den Bausölden sind Leerhäuser ohne jeden Grund außerhalb der Traufe versehen. 1752 bestanden in Veitsbuch 8 Anwesen, die alle der Hofmark Oberköllnbach zugehörig waren. Die Hälfte davon waren Höfe; der Ammer und der Michlbauer besaßen das Erbrecht darauf, das Masengut und der Plaßbauernhof waren nur auf Leibrecht vergeben. Ähnlich war es bei den vier kleinen Anwesen, den 1/16 - Sölden. Der Winterl und der Melzl saßen darauf mit Erbrecht, der Schuster und der Blasmichl nur mit Leibrecht. Daneben besaß die Dorfgemeinde als „freies Eigentum” das Hüthaus und das Meßnerhaus, ebenso die Kirche St. Vitus.
Die Entwicklung durch die Bauernbefreiung
Die Bauern konnten nach der Säkularisation den Boden, den sie bis dahin nur bewirtschaftet hatten, vom Staat ablösen und damit zum freien Eigentümer darüber werden. In ähnlicher Weise geschah dies auch mit den Naturalleistungen, die in die alljährli-chen Grundsteuerabgaben an den Staat übergeführt wurden. Jetzt war es auch möglich, über Grund und Boden frei zu verfügen, zu kaufen und zu teilen und abzugeben, wie es die Existenzgrundlage günstig sein ließ.
1925 umfaßte das
Pfarrdorf Veitsbuch 11 Wohngebäude mit 90 Einwohner,
Hösacker 28 Wohngebäude mit 138 Einwohner,
Leinbach 3 Wohngebäude mit 25 Einwohner
Raffach 3 Wohngebäude mit 21 Einwohner. Die Gemeindeflur entsprach 401,4 Hektar, die Einwohnerzahl 274 Einwohner
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Moosberg
Kirche „St. Leonhard” in Moosberg
Laut Beschreibung in „Die Kunstdenkmäler von Bayern” handelt es sich bei der Kirche „St. Leonhard” in Moosberg um einen schlichten Barockbau um 1700, der über Chor und Langhaus mit einer Flachdecke versehen ist.
Jedoch dürfte die Kirche, wie im Kirchenführer beschrieben, bereits um 1250 erbaut worden sein und damit zu den ältesten Kirchen des Landkreises zählen. Bereits der Pyramidenhelm aus Backsteinen auf dem vierkantigen Kirchturm, sowie die romanischen Fenster auf der Südseite weisen hin auf eine frühe Entstehungszeit.
Der Westturm ist, ebenso wie der Eingang zum Turm, noch mit Holzschindeln eingedeckt.